"Was passiert, wenn einer Landkarte jeglicher Hinweis auf einen Maßstab fehlt?
Wenn weder Worte noch Symbole die Orientierung vorgeben, welchen Instinkten folgen wir dann?
Beim Formen von Brutgängen folgen Borkenkäfer natürlichen Gesetzmäßigkeiten sowie intuitiven Regungen und Impulsen. Jeder Käfer zieht eigene Linien, die skulpturalen Geflechten anmuten und Luftaufnahmen von Städten ähneln. In der Installation dienen diese als eine Landkarte, die es den Menschen erlaubt, dem natürli- chen Bedürfnis nach Orientierung nachzugehen und Wiedererkennbares zu orten. Man wird auf seine Instinkte zurückgeworfen und versucht sich mit seinen Sinnen zurechtzufinden. Unser Suchen folgt einer eigenen Intui- tion und eigenen Regungen; was wir finden und wie wir den Raum wahrnehmen, ist individuell verschieden.
Fast wie bei der Fotografie, also dem Zeichnen mit Licht, wird das Negativ über dem mit Emulsion beschichte- tem Papier belichtet. Man tastet sich so durch den Raum und jede Berührung lässt ein Bild entstehen. Eine Landschaft formt sich. Die auf Segelleinen beklebte Landkarte, meidet jegliche Vorgabe und verlangt somit die persönliche Einbringung. Sie fordert die Besucher*innen zu einer individuellen Auseinandersetzung und Inter-
pretation auf. Vorgaben und Gesetzmäßigkeiten werden kritisch hinterfragt.
Wie sehr fügt sich ein Individuum in die Gesellschaft und ihre Vorgaben ein? Wieviel eigene Instinkte, Regungen und Impulse bringt es ein? Und beruht nicht jede Einbringung und Ansicht auf einem eigenen Erfahrungswert und eigener Einstellung?"
Description (eng)
"What happens when a map lacks any reference to a scale?
When neither words nor symbols provide orientation, which instincts do we follow then?
When forming breeding galleries, bark beetles follow natural principles as well as intuitive stirrings and im- pulses. Every beetle draws its own lines, which look like sculptural meshwork and are similar to aerial views of cities. In the installation they serve as a map that enables people to follow their natural need for orientation and to locate what they recognize. One is thrown back to one’s instincts and trying to use one’s senses to find one’s way. Our search follows its own intuition and emotions; what we find and how we perceive space is different from one individual to another.
Almost like in photography, that is, drawing with light, the negative is exposed over the paper coated with emul- sion. One feels one’s way across the room and every touch makes an image appear. A landscape forms itself. The map glued to canvas avoids any kind of guidelines and thus demands personal contribution. It requires vis- itors to make an individual examination and interpretation. Guidelines and principles are being questioned. How much does an individual fit into society and its guidelines? How many own instincts, stirrings and impulses does it contribute? And is not every contribution and perception based on an individual experience and attitude?"
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Provenance (eng)
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