In Zeiten der spätkapitalistischen Phase der 2020er Jahre sieht sich die KünstlerIn mehr denn je mit erweiterten Kompetenzanforderungen konfrontiert, die den Kunst-Markt-Dualismus vollständig hinter sich lassen: zunehmend übernehmen KünstlerInnen Inszenierung, Marketing und Verkauf, welche damit dem Umstand Rechnung tragen, dass in einem Kunstdiskurs, in dem es alles schon einmal gab und grundsätzlich alles möglich ist, das hyperkapitalistische Marktgeschehen als letzter langfristiger Trend übrig geblieben zu sein scheint. Wenig überrascht daher, dass KünstlerInnen heute vermehrt plurale Positionen bedienen, Kollektive, Para-Institutionen und Galerien gleich selbst gründen, bevor sie sich darum bemühen, von etablierten Playern anerkannt zu werden. Somit kommt KünstlerInnengalerien eine besondere Rolle in der Förderung junger, nonkonformer, oftmals politischer und avantgardistischer Kunstproduktion zu. Dies positioniert sie im Kontext der globalen Aufmerksamkeitsökonomie naturgemäß nahe dem ökonomischen Prekariat. Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher, die KünstlerInnengalerien sowohl historisch als auch im aktuellem Marktgeschehen zu kontextualisieren, um dann mögliche Strategien auszuloten, die eine Abhängigkeit von öffentlicher (und im Kontext aktueller politischer Entwicklungen zunehmend unsicherer) Unterstützung minimieren und gleichzeitig die Galerie zukunftsorientiert positionieren.
Description (eng)
In times of the late capitalist phase of the 2020s, the artist is more than ever confronted with expanded competence requirements that render the art-market dualism obsolete: presentation, marketing and sales are increasingly being taken over by artists, who thus take into account the fact that in an art discourse in which everything has already existed and basically everything is possible, the hyper-capitalist market seems to be the last long-term trend. It is therefore not surprising that artists today are increasingly adopting plural positions, forming collectives, para-institutions and galleries themselves, rather than attempting to be recognized by established players. Thus, „artist-run“ galleries play a special role in promoting young, non-conformist, often political and avant-garde art production, which naturally positions them close to the economic precariat in the context of the global attention economy. The aim of the present work is therefore to contextualize the „artist-run“ galleries both historically and in current market developments in order to then sound out possible strategies that minimize dependence on public (and in the context of current political developments, increasingly uncertain) sponsorship and at the same time establish the gallery in a forward-thinking manner.
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Provenance (eng)
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