Title (de)
Kollegiale Beziehungen im kunstpädagogischen Berufsfeld: Beispiel Universität für angewandte Kunst Wien. Fallstudie mit 15 AbsolventInnen und StudentInnen
Language
German
Description (de)
Zusammenfassung
Innerhalb der nationalen kunstpädagogischen Forschung bestehen keine Studien, die sich
explizit mit kollegialen Beziehungen von Kunst- und Designlehrenden auseinandersetzen.
Immer wieder taucht in der Kunstpädagogik der Wunsch auf, wonach empirische Forschung
verstärkt werden soll. Die vorliegende Arbeit versucht die Lücke zumindest ansatzweise zu
füllen und der Forderung nach empirischen Belegen nach zu gehen.
Die Durchführung einer qualitativen Studie mit dienstjüngeren Kunst- und
DesignpädagogInnen brachte Ergebnisse über deren subjektive Wahrnehmung kollegialer
Beziehungen, die Bedeutung von Erfahrungsaustausch und vorhandene kooperative
Tendenzen innerhalb schulischer und universitärer Strukturen. Die qualitative Erhebung
schloss die Befragung von 15 Studierenden und AbsolventInnen der Universität für
angewandte Kunst Wien, welche sich in den ersten Unterrichtsjahren befinden, ein. Welche
Ansätze von Austausch- und Kooperationsstrukturen sind bei dienstjüngeren Design- und
KunstpädagogInnen vorhanden? Welches Verständnis und welche Erwartungen haben die
Teilnehmenden gegenüber FachkollegInnen, KollegInnen und StudienkollegInnen im
kooperativen Kontext?
Ausgehend von diesen Fragestellungen wurden die Interviewtexte mittels der qualitativen
Inhaltsanalyse von Philipp Mayring ausgewertet und in Anlehnung an kunstpädagogische und
bildungswissenschaftliche Diskurse analysiert. Herangezogen wurden dabei die
kunstpädagogischen Studien von Ruth Mateus-Berr, Julia K. Poscharnig, Georg Peez und
Andrea Dreyer, die die Erfahrungen von Kunst- und DesignpädagogInnen im Kontext der
Biografie- und Professionsforschung qualitativ und quantitativ untersuchten. Innerhalb der
bildungswissenschaftlichen Forschung sind vergleichbare Studien im Kontext der
LehrerInnenkooperation von Frederik Ahlgrimm, Karin Fussangel, Cornelia Gräsel und Karl-
Oswald Bauer verortet.
Gerade in der Zeit der Umstellung des Lehramtsstudiums auf das Bachelor- bzw.
Masterstudium ist die Frage nach bestehenden Mängeln an Praxiserfahrungen bei
BerufseinsteigerInnen nicht unwesentlich. Innerhalb der LehrerInnenbildung wird die
Forderung einer Verbindung von theoretischen mit berufspraktischen Inhalten laut.
In der ‚PädagogInnenbildung Neu‘ soll daher die Induktionsphase in das Lehramtsstudium
integriert werden. Lern- und Professionalisierungsprozesse von Lehramtsstudierenden sollen
somit erfolgreicher von statten gehen.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sich dialogischer Informations- und
Erfahrungsaustausch innerhalb kollegialer Beziehungen positiv auf die
Professionalisierungspraxis der dienstjüngeren Kunst-und Designlehrenden auswirkt.
Viele der studierenden Kunstlehrenden schildern die Notwendigkeit beim Berufseintritt
didaktisch-methodische Seminare an der Universität für angewandte Kunst Wien zu besuchen
und verweisen auf die Sinnhaftigkeit theoretische Inhalte innerhalb des Studiums mit
Praxiserfahrungen zu verbinden, was für die Verlegung des Unterrichtspraktikums in die
kunstpädagogische Lehramtsausbildung im Masterbereich spricht.
Die Ergebnisse verdeutlichen den hohen Bedarf an Austausch der Befragten mit
feedbackgebenden und reflexionsanregenden FachkollegInnen, KollegInnen in der Schule und
StudienkollegInnen der Universität für angewandte Kunst Wien. Lerngemeinschaften, die den
Informations- und Erfahrungsaustausch unter dienstjüngeren Kunst- und DesignpädagogInnen
ermöglichen, sind von großem Interesse.
Folgende Fragestellungen eröffnen weitere Forschungsfelder, die innerhalb der
Kunstpädagogik wenig fundiert sind: Inwieweit unterstützen Lerngemeinschaften innerhalb
der künstlerischen Fächer die Professionalisierungspraxis der Kunst-und Designlehrenden?
Wie gestalten sich kollegiale Beziehungen von KunstpädagogInnen anderer
Ausbildungsstätten im Vergleich zur Universität für angewandte Kunst Wien?
Description (en)
5
In der ‚PädagogInnenbildung Neu‘ soll daher die Induktionsphase in das Lehramtsstudium
integriert werden. Lern- und Professionalisierungsprozesse von Lehramtsstudierenden sollen
somit erfolgreicher von statten gehen.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sich dialogischer Informations- und
Erfahrungsaustausch innerhalb kollegialer Beziehungen positiv auf die
Professionalisierungspraxis der dienstjüngeren Kunst-und Designlehrenden auswirkt.
Viele der studierenden Kunstlehrenden schildern die Notwendigkeit beim Berufseintritt
didaktisch-methodische Seminare an der Universität für angewandte Kunst Wien zu besuchen
und verweisen auf die Sinnhaftigkeit theoretische Inhalte innerhalb des Studiums mit
Praxiserfahrungen zu verbinden, was für die Verlegung des Unterrichtspraktikums in die
kunstpädagogische Lehramtsausbildung im Masterbereich spricht.
Die Ergebnisse verdeutlichen den hohen Bedarf an Austausch der Befragten mit
feedbackgebenden und reflexionsanregenden FachkollegInnen, KollegInnen in der Schule und
StudienkollegInnen der Universität für angewandte Kunst Wien. Lerngemeinschaften, die den
Informations- und Erfahrungsaustausch unter dienstjüngeren Kunst- und DesignpädagogInnen
ermöglichen, sind von großem Interesse.
Folgende Fragestellungen eröffnen weitere Forschungsfelder, die innerhalb der
Kunstpädagogik wenig fundiert sind: Inwieweit unterstützen Lerngemeinschaften innerhalb
der künstlerischen Fächer die Professionalisierungspraxis der Kunst-und Designlehrenden?
Wie gestalten sich kollegiale Beziehungen von KunstpädagogInnen anderer
Ausbildungsstätten im Vergleich zur Universität für angewandte Kunst Wien?
6
Abstract
There are no studies in the Austrian art education field yet, solely concerning the cooperative
relations of art and design teachers of secondary schools. A more empirical research approach
in the field of art education has been repeatedly requested. This thesis attempts to close this
gap by using empirical research and proof as a first step. A qualitative study carried out by
means of interviewing novices in art and design education resulted in insights into their
subjective perception of cooperative relations, the relevance of sharing experience and already
existing cooperative trends within schools and universities.
The qualitative inquiry included oral interviews with 15 students and graduates from the
University for Applied Arts Vienna, currently in their first years of teaching. The central
questions were: What are the forms of exchanges and sharing of experiences and
collaborations used by less experienced art and design educators? What are the appreciations
and expectations of cooperation of the participants relating to peers and colleagues both in the
working and in the study context?
After gathering the information the interview transcripts were analyzed by means of
qualitative content analysis according to Philipp Mayring following discourses from
educational sciences and art education. Thereby consulted were art educational studies by
Ruth Mateus-Berr, Julia K. Poscharnig, Georg Peez and Andrea Dreyer, who scientifically
researched the experiences of art and design educators in the context of biography and
professions quantitatively and qualitatively. Comparable studies concerning teacher‘s
cooperation in the field of educational sciences were conducted by Frederik Ahlgrimm, Karin
Fussangel, Cornelia Gräsel and Karl-Oswald Bauer.
Specifically in the time during the change from teaching certification degree studies to
bachelor’s and master’s degrees questions regarding recent graduate‘s lacks in practical
experience have aroused. The claim for interconnected theoretical as well as work experience
related contents during teachers and educators education is rising. The national
“Educator’s/Teachers Education New“ („PädagogInnenbildung Neu“) plan is to integrate the
practical teaching phase into the master degree. Thus, learning and professionalizing
processes should become more successful.
The results of this study demonstrate, that a dialogue concerning the exchange of information
and experience in cooperative relations has a positive impact on the professionalizing of less
experienced art and design educators.
Many of the art educators who are still studying describe the necessity of didactic and
methodic courses at the University of Applied Arts Vienna at the beginning of their teaching
career and indicate the relevance of connecting theoretical contents with practical experience
during their studies. This argues for the transfer of the teaching practicum into the art
educational teaching certificate degree within the master’s degree.
The results clearly show a strong need for exchange between the interviewees and the peers
and colleagues giving feedback and inducing reflection as well as the colleagues at schools
and the University of Applied Arts Vienna. There’s a big interest in study groups to access
information and experience exchange among art and design educators.
Further research questions arose in connection with this thesis, that yet have little standing in
the field of art education: how much do study groups among the artistic compartments support
the teacher’s communities and their professionalization of art and design educators? How do
art and design education graduates and students of different institutions organize cooperative
relations in comparison to those of the University of Applied Arts Vienna?
Keywords (de)
Kollegiale Beziehungen, Kunstpädagogik
Author of the digital object
Irene Stefanie Daxbacher
Date
23.09.2015
Adviser
Ruth Mateus-Berr
Date
23.09.2015
Judge
Ruth Mateus-Berr
Date
23.09.2015
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180
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