Description (de)
Abstract
Die Diplomarbeit auf Spurensuche des österreichischen dokumentarischen Architekturfilm zeitgenössischer Architektur im Zeitraum 1920-1945. Anhand verschiedener Filmbeispiele wird aufgezeigt, wie dieser filmische Blick auf damalige österreichische zeitgenössische Architektur ausgesehen hat. Es lässt sich in fast allen Filmen beobachten, dass die Vielfalt filmtechnischer Möglichkeiten kaum ausgeschöpft wurde. Von einer objektiven dokumentarischen filmischen Darstellung kann nicht gesprochen werden, denn der filmische Blick auf die Architektur ist geprägt vom jeweiligen politischen System. Im Vordergrund stand dabei nicht, die Architektur nach heute relevanten Bewertungskriterien wie Raum, Form und nutzerspezifische Funktion darzustellen. Anlass für die Produktion der Filme waren politische und wirtschaftliche Interessen im Problemkontext von Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot. In der filmischen Argumentation wird die Architektur oft zur Projektionsfläche für ein schöneres Wohnen und besseres Leben. Hinsichtlich der Vermittlung von Architektur durch die Filmbeispiele sind diese trotzdem von Bedeutung, weil sie gleichzeitig mit oder anlässlich der Entstehung der Bauten produziert wurden. Dabei werden oft die Bau- und Konstruktionsprozessen in den Mittelpunkt gerückt. Im Film werden außerdem städtebauliche Veränderungen sichtbar gemacht und zusätzlich wird durch die Aktivitäten der Akteure der damalige „Zeitgeist“ atmosphärisch spürbar. Der Film vermag besser als jedes andere Medium die heute noch bestehende Architektur in ihren originalen politischen und historischen Kontext wieder einzubinden, aus dem sie sich im Laufe der Zeit herausgelöst hat, beziehungsweise der in Vergessenheit geraten ist.
Description (en)
Abstract
The present thesis seeks to trace out the Austrian documentary architecture film dealing with contemporary architecture of the period 1920-1945. My analysis of various exemplary films and scenes demonstrates the nature of the cinematic view on the then contemporary Austrian architecture. It can be observed in almost all the films that the large number of technical possibilities the film offers was mainly neglected. Furthermore, it is impossible to speak of an objective documentary filmic representation of reality, because the cinematic look at the architecture was influenced by the various prevailing political systems. The aim of a film was not to represent the architecture according to today’s evaluation criteria such as space, form and user-specific function. It is shown that the motivation for the production of films were political and economic interests in the problematic context of unemployment and housing shortages. The films’ argumentation makes architecture an instrument to stimulate more beautiful homes and better lives. Nevertheless these films are still important today with regard to architectural history because they were produced at the same time as the buildings. Consequently, building and construction processes are often in the films’ focuses. The films also make urban changes visible and enable the viewers to feel the atmosphere and the “zeitgeist” of past times thanks to the actors’ actions. The medium film knows better than any other medium to link back today’s still existing architecture to their original political and historical contexts that have been forgotten or separated from the building they produced.