Title (deu)

Janosch und die Liebe: Eine Untersuchung über Ausdrucksformen der Liebe in Illustrationen zu den Kinder- und Erwachsenenbüchern Horst Eckerts

Advisor

Renate Vergeiner

Author

Nicole Wagner

Description (eng)

Janosch is known to many only as a children's book illustrator artistically rooted in the neo-romantic era. However, he is also an author of adult books and above all a visual artist. In all its facets, love occupies a central position in his oeuvre: whether as a praise of friendship, as a search for fraternal security, as the idea of a romantically idealized couple's love, or as the desired image of an Arcadia of self-realization and freedom of love. In fairy tales for children, adult books and artworks, the appeal lies in a combination of childish naivety and symbolic vice: Janosch, with his openly expressed lasciviousness in the field of tension between belittlement and bestiality, often reveals a whole bundle of longings that are available as a collective memory of man´s fantasies. They reflect not only the immanent dichotomy of "sensuality and love, drive and spirit" (Gorsen 1987, S. 363) in obscenity. In them, the artist simultaneously satirizes the renaissance of an ars erotica propagated by Michel Foucault, which is supposed to serve the search for truth within oneself. The relevance of the work presented here is therefore not only to place the work of Janosch in a broader - and perhaps unexpected - context, but also to interpret his disparate image of love as a mirror of the Western discourse of love and as it‘s ironic refraction. Finally, there is a thoroughly humorous "truth" about love hidden under the cover of futility, infantility and naivety to be discovered in Janosch’s art.

Description (deu)

Janosch ist vielen rein als ein in der Neoromantik verhafteter Kinderbuchillustrator bekannt. Er ist jedoch auch Autor von Erwachsenenbüchern und vor allem freischaffender Künstler. In all ihren Facetten nimmt Liebe in seinem Œvre eine zentrale Stellung ein: Sei es als Loblied auf die Freundschaft, als eine Suche nach geschwisterlicher Geborgenheit, als Idee einer romantisch verklärten Paarliebe oder als Wunschbild eines Arkadien der Selbstverwirklichung und der Liebesfreiheit. Sowohl in den Märchen für Kinder, den Erwachsenenbüchern als auch in der „freien“ Kunst liegt der Reiz in einer Verbindung von kindlicher Naivität und symbolischem Laster: Nicht selten offenbart Janosch mit seiner offen bekundeten Lüsternheit im Spannungsfeld von Verniedlichung und Bestialität ein ganzes Bündel an Sehnsüchten, die als kollektives Gedächtnis aller Männerfantasien erhältlich sind. In ihnen spiegelt sich nicht nur der immanente Zwiespalt von „Sinnlichkeit und Liebe, Trieb und Geist“ (Gorsen 1987, S. 363) im Obszönen wider. Janosch persifliert darin gleichzeitig die von Michel Foucault propagierte Renaissance einer ars erotica, die der Suche nach der Wahrheit in sich selbst dienen soll. Die Relevanz der hier vorliegenden Arbeit liegt daher nicht nur darin, den Autor und Künstler Janosch in einen breiteren - und vielleicht unerwarteten - Kontext zu stellen, sondern sein disparates Bild von Liebe gleichsam als Spiegel und als ironische Brechung des abendländischen Liebesdiskurs zu deuten. Schließlich gibt es bei Janosch eine durchaus humoristische, unter dem Deckmantel der Vergeblichkeit, der Infantilität und der Naivität verborgene „Wahrheit“ über die Liebe zu entdecken.

Object languages

German

Rights

© All rights reserved

This object refers to the following objects (1)

o:64634 Created by phaidra-api