Entwicklung einer Position figurativer Bildhauerei in Österreich nach 1945

Das Sujet der menschlichen Figur ist eines der ältesten der Bildhauerei und blieb im Laufe der Entwicklung, von einer repräsentativen Plastik zu einem modernen und erweiterten Skulpturenbegriff, kontinuierlich vorhanden. Besonders durch die Lehrtätigkeit des Bildhauers Fritz Wotruba, an der Akademie der bildenden Künste Wien, erlebte die figurative Skulptur und Plastik in Österreich nach 1945 einen enormen Aufschwung. Eine bedeutende Position, innerhalb dieses Felds, nimmt der früh verstorbene Bildhauer und ehemalige Schüler Wotrubas Andreas Urteil (*1933-1963) ein. Seine Arbeit markiert, neben denen anderer Künstler, den Beginn einer zeitgenössischen Skulptur in Österreich. Thematisiert wird die Entwicklung seiner individuellen Formensprache, welche besonders durch seinen Lehrer Fritz Wotruba, seine Mitstudierenden, sowie durch außeruniversitäre Einflüsse der informellen Kunst rund um die Gruppe St. Stephan, geprägt wurde. Dieser Weg, hin zu seiner Formensprache eines dynamisch stark bewegten Menschenbilds, wird anhand von ausgewählten Werken veranschaulicht und tritt schließlich bei der Arbeit, welche 1962 während des Bildhauersymposions in St. Margarethen entstanden ist, voll in Erscheinung.

Depicting human beings is one of the most historical subjects in sculpturing. Starting with attempts to show an accurate picture of the human body, contemporary sculptors aim for more abstract pieces, which combine classic and modern elements. Especially due to Fritz Wotruba‘s teaching at the academy of fine arts in Vienna figurative sculptures and plastics have received increasingly more artistic attention after 1945. Another important personality within the area of figurative sculpturing turned out to be Andreas Urteil. Having been a student of Wotruba he developed many of his ideas into new directions in only a few years. In general, it is of concern how Urteil‘s progress has changed in terms of design vocabulary throughout the years, caused by influences such as Fritz Wotruba, fellow students and St. Stephan artists group. Circling around a dynamic view of the human being, selected works intend to reveal Andreas Urteil‘s language in sculpturing, which reached its zenith during the sculpture symposium in St. Margarethen 1962.

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